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In
der Scheune werden schnell einige Jawa-Blechteile ausgeladen und dann
folgt ein Blick auf Kathy, meine gestrippte TS. Sieht auf den ersten
Blick vielleicht etwas traurig aus, aber ich bin immerhin schon wieder
in der konstruktiven Phase. Wenn ich Ende der Woche die Schwinge vom
Sandstrahlen wiederbekomme, kanns auch an dieser Baustelle weitergehen. |
Die
Hofbewohner rühren sich nicht, deshalb leise und schnell
zurück über Rüddingshausen nach Weitershain. Zumindest
auf dieser Strecke ist eines sicher: Die Strasse gehört mir.
In Weitershain sind die gesuchten Personen noch nicht aufgestanden,
diese Aktion muss also entfallen. Weiter Richtung Laubacher Wald. |
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In
Freienseen verlasse ich die Strasse und begebe mich auf Waldwegen
Richtung Schreinersmühle. Hier vermute ich irgendwo die
Wüstung Baumkirchen. Es heisst, man müsse an 4 Mühlen
vorbei und dann sei man am Ziel. Die erste Mühle habe ich jetzt
vor mir. |
Es
ist die Löbsackmühle, unglaublich idyllisch im Wald gelegen.
Und Ferienwohnungen gibts hier auch. Wer sucht mal ein paar Tage
richtig Ruhe vom hektischen Alltag? Hier kann man sie finden.
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Auf der Löbsackmühle werde diese urhessischen Höhenrinder gehalten. Eine austerbende Rasse?
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Weiter gehts über
Waldwege zur nächsten Mühle. Das muss die
Schreinersmühle sein. Macht Spass, mit dem Eisenschwein solche
Wege abzufahren.
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Nach wenigen Kilometern erreiche ich Mühle
Nr. 2, die Schreinersmühle. Das ist ein bekanntes Ausflugs- und
Speiserestaurant, das auf jeden Fall immer einen Besuch wert ist. |
Vor 2 Jahren habe ich mich hier mit Konny
getroffen, einem alten Bekannten aus dem Ruhrgebiet. Konny war mit
Gattin Elke und seinem BMW-Schwingengespann auf dem Weg nach Bayern und
hat hier eine Übernachtung eingelegt. Anhand der parkenden PKW
erkenne ich, dass die Schreinersmühle auch heute gut ausgebucht
ist. Aber die Gäste schlafen alle noch. |
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Erfreulicherweise finde ich an der
Schreinersmühle Hinweise auf die gesuchte Wüstung Baumkirchen
und gleich noch auf weitere Wüstungen, nämlich Kreuzseen und
Ruthardshausen. |
Von der Wüstung Kreuzseen sind
offensichtlich nur ein paar Scherben und etwas Fachwerklehm übrig
geblieben. Das ist enttäuschend, aber vielleicht bietet
Baumkirchen ja etwas mehr. Also weiter, es müssen noch mehr
Mühlen passiert werden. |
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Mühle Nr. 3 ist die Höresmühle,
ebenfalls sehr schön gelegen, aber leider nicht so perfekt
erhalten. Der Waldweg führt direkt über den Mühlenhof. |
Und kurz hinter der Mühle komme ich nicht
weiter. Kein Hinweise mehr auf Baumkirchen oder andere Wüstungen.
Die Wege werden jetzt auch derart schlecht, dass ein Weiterkommen nur
noch mit einer Enduro möglich ist. Ich breche hier ab und kehre um. |
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Noch ein letzter Blick auf die
Höresmühle, bevor ich umkehre. Die Mühle sieht nicht
richtig vergammelt aus, aber eben so, wie ein Anwesen aussieht, das dem
Broterwerb dient und nicht auf Schönheit getrimmt wurde. Das hat
sogar einen besonderen Reiz. |
Nun gehts über normale Asphaltstrassen
durch den Laubacher Wald direkt nach Laubach. Heute fahre ich einmal
aus historischem Interesse ins Stadtzentrum. War schon so oft in
Laubach, aber der Ort hat mir nie so recht gefallen. Das ist heute ganz
anders, und daran hat die Wüstung Baumkirchen einen Anteil. |
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Auf dem historischen Marktplatz wird geparkt und dann gehe ich zu Fuss auf einen kleinen Rundgang. |
Das Laubacher Schloss habe ich in 30 Jahren noch
nie besucht. Jetzt verstehe ich selbst nicht, warum. Ein derart
schönes und grosses Schloss findest Du nicht oft. |
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Imposante Gebäude mit interessantem Inhalt, wie beispielsweise dem Restaurant "Zur Hirsch-Frikadelle". |
Ein Schlosshof, der seinesgleichen sucht.
Aufgrund der immer noch relativ frühen Stunde hats hier im Moment
noch kein Besuchergewimmel - zum Glück. |
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Das Cafe beim Zuckerbäcker Haas ist bereits
geöffnet und sogar ein Gast schlürft schon seinen
Morgenkaffee. Überlege kurz, mich dort ein Stündchen
niederzulassen, ziehe dann aber doch weiter. |
Über solch schöne
Fachwerkgässchen verlasse ich den Stadtkern von Laubach. Seit
heute sehe ich diesen Ort mit anderen Augen. |
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Eine Strassensperrung wegen Bauarbeiten
übersehe ich geflissentlich und zirkle das Gespann einen Kilometer
durch dicke Schotterhügel. Klappt aber gut. Dann komme ich nach
Wetterfeld und sehe diesen neuen Laden für Motorradbekleidung.
Früher war hier ein Fahrradgeschäft. Interessant, da muss ich
in den nächsten Tagen mal hin, denke über einen neuen Helm
nach, einen richtig guten Jethelm. |
An Grünberg fahre ich vorbei und nehme
statt dessen die Route über Queckborn. Jetzt werde ich noch ein
wenig durch die Rabenau streifen und dann über den Ebsdorfergrund
zurück nach Mücke fahren. Dann hätte sich der heutige
Kreis geschlossen. |
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Im Wald nach Höingen liegt ein
Hochbehälter für das Ebsdorfergrunder Wasser. Hier
beschliesse ich, ein Päuschen zu machen. Das wird sich als gute
Idee herausstellen. |
Vom Soziussitz des Gespann aus gelingt ein Bild
des leicht transpirierenden Gespanntreibers. Aber im Boot liegen
ausreichend fahrtwindgekühlte Getränke. |
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Dann erscheint ein PKW und der Fahrer
fragt mich, ob ich hier Geocaching betreibe. Zufällig habe ich
gerade gestern in einem Motorrad-Reisebuch von Rainer Janneck über
Geocaching gelesen, weiss aber nicht wirklich, was das ist. Erfahre,
dass hier ein Geocaching Ort ist und bekomme den Ort gezeigt. Ein paar
Meter in den Wald herein an einem Baum soll der Ort sich befinden. Ich
sehe aber nichts, nur diesen Ast. |
Aber der Ast ist die Lösung! Du kannst ihn
aufklappen und innen liegen die Zettel von erfolgreichen Geocachern,
die den Ort gefunden haben. Der Betreiber leert dann regelmässig
den Ast und trägt die neuen Entdecker in ein Weblog unter
www.geocaching.de ein. Klingt alles ganz interessant. Du lernst deine
Heimat kennen, bist an der frischen Luft und hast immer ein Ziel vor
Augen. Werde heute abend mal ein wenig auf der Webseite stöbern.
Jetzt aber heim, heute wird (fast) pünktlich gegessen. Bin
eigentlich nur ein wenig durch die nähere Heimat gebummelt und
habe dabei 150 km gefahren. |