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Durch den
Ebsdorfergrund fahre ich auf Marburg zu. Meine Scheune lasse ich heute
links liegen, es wird nicht geschraubt, sondern gefahren. Zwischen
Mölln und Heskem entdecke ich diese RIesentanks voll mit Biogas.
Es wird nicht das letzte Neue für diesen Tag sein. Jetzt muss ich
auf Reserve umschalten und laufe die Tankstelle in Heskem an:
Geschlossen, bzw. öffnet sie erst um 10:00. |
Eine weitere
Tanke im Ebsdorfergrund ist mir nicht bekannt, also durchquere ich das
Amöneburger Becken komplett und fahre nach Kirchhain. Da bin ich
sicher, eine offene Tankstelle zu finden. 20 km zum Tanken! Dann weiter
nach Niederwald an den alten Baggersee, wo wir frühher oft FKK
gemacht haben. Da haben die aus dem Baggersee ein "Naturerlebnis"
gemacht, mit Eintritt, Parkplätzen, Würstchenbude und dem
typischen maritimen Scheissdreck. |
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Drüben das
"Naturerlebnis", und hier wird doch tatsächlich wieder Kies
abgebaut. Und ich glaubte, dass mit dem Abbau schon seit Jahren Schluss
ist. |
Förderbänder
bringen den Kies aus dem Abbau nahe an die Strasse. Und ein Stück
weiter sind bereits weitere Abbaugebiete entstanden. Wer braucht in
Zeiten der Krise all diesen Kies, Schotter und Split? |
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Ganz
ordentliche Maschinen, die hier werkeln. Hab ja durchaus ein Faible
für Schwerindustrie und Maschinenbau. Kommt wohl aus meiner
Vergangenheit im Ruhrbergbau. |
Hier eines
der neu entstandenen Abbaulöcher. Wird sicher in ein paar Jahren
auch ein kleiner See oder gar ein "Naturerlebnis" draus werden. |
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Fahren wir
mal nach Niederwald hinein. Am Ortseingang ein Hinweisschild auf einen
Motorradladen - nie von gehört. Also mal hin und da ist diese alte
Scheune komplett in ein Motorradparadies umgebaut worden: Italienische
Schönheiten von Ducati, Moto Guzzi und Laverda sehe ich in den
Schaufenstern. |
Und nicht
etwa Pseudo-Laverdas neuerer Fertigung, nein, richtig schöne alte
Italo-Twins aus den 70er und 80er Jahren. Und das Highligt: EIne 350er
Ducat Desmo Einzylinder im Rennlook. Leider durch das Glas nicht
vernünftig aufs Bild zu bekommen. Aber
schöööön! |
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Raus aus Niederwald in
Richtung Marburg auf dieser alten Chaussee, auf der sämtliche
Weiden quasi geköpft sind. Hier mal nachts durchfahren, und Du
glaubst, Du bist im "Schimmelreiter". Gruselig! |
Hab Marburg umfahren und bin
am Fusse der Burgruine Frauenberg. Hier unten war ich schon mehrfach,
aber die Ruine hab ich noch nie gesehen. Das soll sich heute
ändern. |
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Also den steilen Pfad hoch,
dahin, wo ich die Ruine vermute. Ist jetzt am Vormittag schon
ordentlich warm und mir wird in den Motorradklamotten noch wärmer.
Aber ich halte durch und stiefele bis nach ganz oben. Stramme Leistung
für einen alten Herrn! |
Da ist sie, die Burgruine
Frauenberg. War wohl nur eine kleine Burg für eine Handvoll Ritter
und selbst davon ist nicht viel übrig geblieben. Aber die Lage !!! |
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Hier die Geschichte der Burg
in Kurzform. Da waren also die Brabanter mal die Grössten in
dieser Gegend. Ein Stück weiter im Wald muss auch irgendwo die
Elisabethenquelle sein, jetzt weiss ich, woher die ihren Namen hat. |
Zurück zur Lage der Burg:
Von hier liegt dir das gesamte Marburger Land zu Füssen und die
Aussicht ist gewaltig. Sie reicht bis weit ins Giessener Land hinein
und bei klarer Sicht bestimmt noch weiter. Von hier oben hast Du die
Kontrolle! |
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Genug Kultur für den Augenblick und zurück zum Gespann. Logischerweise ist der Abstieg wesentlich angenehmer. |
Über Cappel gehts nun nach Bortshausen und
dort gerate ich auf die alte Kreisstrasse, die seit ein paar Jahren
gesperrt ist: Alles muss über die Schnellstrasse, die B3, laufen.
Aber trotz Sperrung fahre ich kilometerlang die Strasse ab, immer an
der Lahn entlang. |
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Schade um die alte Kreisstrasse! Auf der einen
Seite die Lahn, auf der anderen der bewaldete Berg, komplett schattig
durch dichten Baumbewuchs. Dagegen die Schnellstrasse - zum Kotzen.
Aber OK, der Berufsverkehr braucht natürlich solche
Bundesstrassen. Aber muss man deswegen gleich die alte Strasse sperren? |
Nun Richtung Grünberg, muss noch ein Cafe
anfahren. Grünberg von der Rolle - diese Fahrrad und
Skateboardaktion zwingt mich zu einem schönen Umweg über
Weitershain. Hier will ich ein wenig rasten, aber kaum ist der Helm
herunter, dringt furchtbare Dicke-Backen-Musik an mein Ohr. |
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Hinter den Büschen aus dem Tal, da kommt
das Geplärre her. Diese Art von Musik ist dazu angetan, mich
schnellstens wieder zu vertreiben. Da war doch gestern der
Rammstein-Sound in Blankenbach was ganz anderes! |
Über den Ziegelberg will ich nach
Grünberg hinein. Da kann ich mir ja auch mal den Neubau des
Wohnhauses meines Brötchengebers auf dem höchsten Punkt des
Ziegelberges ansehen. Ein Riesengebäude der besonderen Art,
vermutlich einzigartig in Grünberg, aber weit entfernt davon,
fertig und beziehbar zu sein. |
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In der Grünberger Innenstadt im Cafe Lukasch bekomme ich den gesuchten Kuchen: Quarkkuchen und Mohnkuchen. |
Und zum Schluss noch in Flensungen an den
Flensunger Hof, wo ich auch noch nie gewesen bin. Irgend eine
christliche Institution betreibt hier unter anderem dieses Seminarhotel
zu konkurenzlos niedrigen Preisen. Aus der Nachbarschaft spricht mich
ein Mann an und erzählt von seinem Ural-Gespann, das gerade bis
auf die letzte Schraube zerlegt ist: Der Rost nagt. Dann gehts heim,
habe 150 km gefahren und eine Tankfüllung in die Umwelt gejagt.
Und das Schlimmste: Ich bereue keinen Tropfen davon. |
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