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In die dunkelen und dichten Wälder, die B. zudem nicht so gut
kennt wie sein eigenes Revier, geht der korrekte Beamte nicht
ohne eine Dienstwaffe. Er entscheidet sich für den
führigen Mosin Nagant Karabiner aus dem sozialistischen
Bruderland. Das
schmucke Gewehr ist zwar fast so alt wie der Forstbeamte, aber von
unglaublicher Zuverlässigkeit und Robustheit. Diesem
Karabiner kannst Du vertrauen. Ab in den Seitenwagen damit. Der
Wassernapf neben dem Gewehr ist für Waldmann, den
Rauhhaardackel.
Der kommt heute allerdings nicht mit und quittiert dies mit schrillem
Kläffen.
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Zunächst
gehts ins Antrifttal, der hiesige Forstbeamte ist am längsten
ausgefallen und dementsprechend ist hier vermutlich
am meisten liegen geblieben. Aber zunächst scheint alles
normal und in Ordnung: An dieser Stelle sind die Stämme
ordentlich
gelagert und die umliegenden Waldabschnitte sind
vorschriftsmässig geräumt. Wenns so weiter geht, ist
der Sondereinsatz
ruckzuck bendet und es kann doch noch ein ruhiger Abend werden. Wir
werden sehen.
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Richtung Kirtorf sieht das Bild schon ganz anders aus, aber leider
nicht besser. Vom Sturm arg mitgenommene Waldabschnitte sind
völlig unaufgeräumt, es sieht aus wie nach dem
Einschlag einer Bombe des Klassenfeindes. Hier hat der Kollege nichts,
aber auch
gar nichts unternommen. Das ist ein Skandal!
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Immerhin haben
die Waldhelfer das Gelände abgesperrt. Warum hier keine
Aufräumarbeiten durchgeführt wurden, erschliesst sich
dem
braven Beamten B. aber dann doch: Versteckt unter Buschwerk eine
grössere Menge Leergut: Gothaer Bier! Das gibt eine Meldung
und
dazu ein Kommentar, der sich gewaschen hat.
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B. kennt seine Pappenheimer und weiss, dass die Waldhelfer sich meist
noch im Genossenschaftsgebäude in Arnshain treffen. Aber
zu spät: Niemand mehr da. Als hätten die
Brüder etwas geahnt.
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Die
nächste Überprüfung in der Nähe des
NVA-Geländes bei Wahlen. Auch hier steigt B. die
Zornesröte ins Gesicht: Zwar sind die
Bäume gefällt und geschichtet, auch steht der grosse
IFA-Holztransporter bereit, aber aufgeladen ist nichts. Einfach
Feierabend
gemacht und alles liegen gelassen. Hier scheint sich kapitalistischer
Schlendrian einzuschleichen!
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Ganz anders beim Kirtorfer Genossen! Hier ist alles
aufgeräumt, nichts ist liegen geblieben und die Waldhelfer
sind selbst jetzt
noch bei der Arbeit. Der Forstbeamte B. entschliesst sich, dieses
vorbildliche Verhalten weiter zu geben und spricht den
emsigen Arbeitern ein dickes Lob aus. Seltsamerweise haben diese kein
rechtes Ohr dafür und B. vermeint einige Bemerkungen zu
hören, dass er lieber eine Kiste Gothaer Bier hätte
mitbringen sollen.
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Jetzt noch ins
Homberger Revier. Zwischendurch muss das MZ-Gespann auf Reserve
geschaltet werden. Immerhin hat die Maschine diesmal 130 km mit 10
Litern Gemisch geschafft. Vorher waren es teilweise nur 100 km. Der
hohe Verbrauch kommt ganz sicher durch
den Vergaser vom Klassenfeind, den sich B. auf verschlungenen Wegen
beschafft hat. Dies hat er längst bitter bereut und er
wünscht sich nichts sehnlicher als den guten BVF Vergaser
zurück. Seltsam sind einige frisch umgestürzte
Bäume bei Appenrod.
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Aber dann erkennt B. die Ursache: Schädlingsbefall hat die
Bäume zerfressen und so konnten sie ein leichtes Opfer des
Sturms werden. Dass der Homberger Genosse das nicht erkannt hat .....
sehr ungewöhnlich. Nach knapp 2 Stunden sind alle
kritischen Waldstücke begangen. Jetzt noch schnell zur
Minol-Tankstelle nach Nieder-Ofleiden und die gute MZ aufgetankt.
30 Minuten später ist B. wieder zuhause. Bevor es an die
Berichte geht, wird noch ein genüssliches Bierchen mit Nachbar
Egon, dem Leiter der örtlichen LPG, getrunken. Dabei
fachsimpeln die beiden alten Herren ein wenig über ihre MZ
Motorräder.
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