Weihnachtsmärkte im Taunus.

Auf dem REWE Parkplatz fällt gleich die absolute Gespanndominanz auf - und dabei wiederum dominieren die Russen. Nur eine einzige Solomaschine fährt mit (Retro-Russe) und nur ein Gespann ist kein Russe: Eine Emme ETZ 250 mit Superelastik. Jetzt kommen noch Egon mit dem Yamaha-Gespann und ich mit dem ES-Gespann dazu. Mal sehen, ob ich mit meinem schwächlichen Eisenschwein das Tempo halten kann, habe immerhin den ES 250/0 Motor mit nur 14 PS drin - und der ist auch noch ziemlich ausgeklappert.

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Treffpunkt REWE in Langöns: Egons Yamaha und meine Emmie mildern die Russendominanz ein wenig. Nun sind es 6 Russengespanne, ein Solo-Russe, ein Yamahagespann und zwei MZ-Gespanne. Warnwesten für die Scouts, Gespann-Hund dabei - derart perfekt organisiert macht sich die Truppe fertig. Es soll in den Taunus gehen, denn auf dem Feldberg findet ein Weihnachtsmarkt statt. Also los. Aber schon nach 2 km sorge ausgerechnet ich für den ersten ungeplanten Stop: An der Ampel muss ich auf Reserve und drehe versehentlich den Benzinhan in die falsche Richtung: ZU. Peinlich peinlich, passiert mir sonst nie, aber natürlich heute. Nach 2 Minuten bemerke ich den Fauxpas und es kann weitergehen.
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Das ETZ-Gespann macht den Führer, dann ich mit dem leistungsschwächsten Fahrzeug. Aber noch im Lahn-Dill-Kreis fehlt plötzlich der Rest der Truppe. Also zurück und nachsehen, was los ist. Der nächste ungeplante Stop: Ein Russengespann zeigt Leistungsabfall und nimmt kein Gas mehr an. Der Gasgriff kommt in Verdacht, dann der Ausgleichsschlauch zwischen den Vergasern. Wird kurzerhand abgeschnitten.
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Der Russe brummt wieder, alles fertigmachen zur Weiterfahrt. Dabei hatten sich gerade die ersten Zuschauer eingestellt. Unser spektakulärstes Fahrzeug ist dieses Russengespann mit Einachshänger. Der Hänger kommt aus dem Kombinat Fortschritt und passt vorzüglich an den Russen.
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Nach ein paar Kilometern steht unser Tross schon wieder - diesmal haben wir es gerade noch zum Zigeunerlager geschafft. Ursache ist derselbe Russe, die Vergaserdiagnose war also falsch. Jetzt wird die rechte Kerze getauscht und damit ist es mit den Pannen für heute vorbei - der Rest der Tour verläuft reibungslos. Unser Scout Alexander fährt mit seinem ETZ Gespann voraus. Er hat einen Viergangmotor von der TS mit 300 ccm eingebaut und ist meinem Gespannchen damit um Längen voraus.
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Auf dem Feldberg sind die letzten 100 Höhenmeter wegen Überfüllung gesperrt. Wir kehren deshalb um und peilen jetzt den Weihnachtsmarkt in Bad Nauheim als nächstes Ziel an. Aber erstmal wird auf diesem Parkplatz in einem Taunus-Städtchen Sonne getankt. Egon hat seinen Seitenwagen voller Kreppel und Quarkbällchen, die er an alle verteilt - was sehr gern angenommen wird.
Meine ES hat sich im bergigen Taunus übrigens gut gehalten und war keineswegs der befürchtete Bremser. Russentreiber sind aber auch keine Raser, das passt schon.
Beim Sonnetanken beschliessen wir aber, uns in Bad Nauheim zu trennen. Einige möchten direkt nach Hause, andere müssen noch auf einen Geburtstag. Also geht die Fahrt langsam zu Ende. War sehr nett und amüsant mit der AMC-Truppe, und die Gegend um den Taunus herum kenne ich so gut wie garnicht. Jetzt noch etwa eine Stunde Rückweg mit Egon und Karl-Otto, und der 200 km Trip ist vorbei. Langsam kommt auch die Kälte durch und ich freue mich auf das warme Häuschen. Ausserdem endet um 18:00 eine ebay-Auktion für einen ES 250-1 Vergaserstutzen, den ich gern hätte.
Fazit: Die Truppe des Grünberger AMC macht Spass. Egon und ich werden den nächsten Stammtisch des AMC am kommenden Freitag auf jeden Fall besuchen. Und die Fahrt heute war prima! Lahn-Dill-Kreis, Kreis Limburg-Weilburg und der Hochtaunuskreis sind für mich bisher (fast) weise Flecken. Nur einmal auf dem Weg nach Runkel war ich in dieser Gegend. Das soll aber nicht so bleiben, sind nämlich tolle Motorradstrassen dort. Und mein Interesse für Russengespanne ist jetzt wieder neu erwacht.

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