Die Metamorphose meiner GR 650



Meine GR 650 Juli 2005:
Das erste Bild von meiner GR 650. Leider habe ich den Urzustand nicht festgehalten. Hier sind bereits 3 Wohenenden mit Putzen und Polieren eingeflossen, die Originalblinker (Riesendinger!) wurden gegen Miniblinker ausgetauscht und es wurde ein Luca-Style Rücklicht verbaut. Eine Lederrolle wurde vorübergehend angehängt, um ein wenig Werkzeug mitnehmen zu können - so rechtes Zutrauen in die GR 650 hatte ich noch nicht.
Die Tankbeschriftung ist bereits entfernt - ein erster Hinweis auf die bevorstehende Lackierung. Geplant war zu diesem Zeitpunkt, die Suzi in British-Racing-Green zu lackieren.
Technisch war noch garnichts gemacht - nicht einmal ein Ölwechsel.
Meine GR 650 August 2005:
Auf den ersten Blick hat sich nicht viel verändert in den nächsten Wochen, aber im Detail doch einiges:
Öl und Filter neu, Kettensatz neu, dabei defekte Getriebeausgangswelle repariert, neue Auspuffanlage, Superbikelenker, Stahlflex-Bremsleitung, neue Bremsbeläge, fehlenden Luftfilter ersetzt, neuer Gabelsimmerringe und frischen Gabelöl, Faltenbälge an der Gabel, Alu-Lampenhalterung, neue Spiegel und dazu immer wieder putzen und polieren.
Lackschäden am Rahmen wurden ausgebessert, aber British-Racing-Green ist die Suzi immer noch nicht.
Meine GR 650 September 2005:
Die ersten Touren durch den Vogelsberg und die angrenzenden Mittelgebirge wurden gefahren. Der Motor macht gewaltig viel Spass: Zieht kerning von unten durch und dreht trotzdem prima nach oben heraus. Das meiste spielt sich zwischen 3- und 4000 Umdrehungen ab - so habe ich mir das Fahren mit einem Twin immer vorgestellt. Und dann der Sound - begeisternd!
Da bisher keine Pannen aufgetreten sind, wuchs mein Vertrauen in die olle Suzi bei jeder Fahrt. Jetzt muss aber so langsam was an der Optik gemacht werden. Mir schwebte da so eine klassische englische Linie vor - ihr wisst ja: British-Racing-Green .....
Meine GR 650 Immer noch September 2005:
Wann immer es möglich war, wurden kleine Etappen mit der Suzi absolviert, meist so um die 200 km - dann war auch eine Tankpause fällig. Fazit: Der Tank ist ein bisschen klein. Angeblich soll der 17 l Tank von den alten GS850/GS1000 passen. Diesen Gedanken werde ich mal weiter verfolgen....
Mittlerweile ist ein automatischer Kettenöler montiert (www.kettenoeler.com). Feine Sache, wenn man die richtige Einstellung erst einmal gefunden hat.
Nachdem ich im W650-Forum das Bild eines gelungenen W-Umbaus entdeckte, ist die Sache mit dem British-Racing-Green vom Tisch. Im Moment wird ein Silbergrau favorisiert. Mal abwarten, was sich noch so ergibt.
Meine GR 650 Noch mehr September 2005:
Bei www.mobile.de eine weitere GR 650 entdeckt. Ordentlicher Zustand, guter Preis. Also mit dem Jimny und einem Hänger nach Epfenbach gefahren und eine 83er GR mit Speichenrädern aufgeladen. Echte 34000 km - so eine Ersatzmaschine beruhigt die Nerven doch gewaltig. Zwischenzeitliche Gedanken an einen Gespannbau mit der zweiten GR wurden nach der Lektüre einschlägiger Fachberichte erst mal wieder ad acta gelegt. Aber die Speichenräder würde ich umbauen - wenn sie gereinigt, poliert und mit neuen BT45 bestückt sind.
Meine GR 650 Oktober 2005:
Langsam aber sicher wird die Tempter so, wie ich sie mir vorgestellt habe. Unschwer zu erkennen: Aus dem British-Racing-Green ist nichts geworden. In letzter Sekunde habe ich mich umentschieden und ein Dunkel-Grau-Metallic gewählt. Gebe gern zu, dass mich da das belgische Jupiter-Projekt inspiriert hat.
Ein paar Kleinigkeiten bleiben noch zu tun: Schmale und flache Sitzbank mit Querrillen, ein ganz leichter Gepäckträger und kleine 48er Rundamarturen von Nova-MMB. Wird alles im Winter angegangen ........
Meine GR 650 April 2006:
Ein furchtbar langer Winter und ein verregneter Frühlingsanfang: Das führte dazu, dass am 7. April 2006 erst die zweite Ausfahrt mit der GR erfolgte. Das dann aber bei tollem Wetter. Hier steht meine GR bei einer Pinkelpause zwischen Wiera und Lischeid im Schwalm-Eder Kreis. Habe das Gefühl, dass die Fahrerei jetzt in der 2. Saison schon viel besser klappt als im Vorjahr.
Mai 2006:
Mitte April zeigen sich Ölspuren am linken Zylinderdeckel, die selbst Tank, Sitzbank und die Hose des Fahrers einnebeln. War nicht ganz einfach, die Ursache zu ermitteln, aber dann war ich mir ziemlich sicher, dass die Ventildeckeldichtung hinüber war. Eine neue besorgen, war überraschend einfach: Der Suzuki-Dealer in Giessen (S&S) hatte wahrhaftig eine vorrätig - aber wohl nur, weil es die gleiche wie bei der GS500 war.
Dichtung austauschen war ein bisschen friemelig, aber dabei zeigte sich die wahre Ursache der Undichtigkeit: Das Gewinde rechts hinten für die Befestigung des Ventildeckels war hinüber - und das sass in der Alu-Lagerschale der Nockenwelle. Hab dann von meinem Ersatzmotorrad die entsprechende Lagerschale ausgebaut und in meine GR eingebaut. Schien alles zu passen, die Maschine sprang an und lief, hatte normale Leistung und es gab keine seltsamen Geräusche. Nur das Standgas stimmte nicht mehr und liess sich auch nicht einstellen: Ging rauf und runter, von Ausgehen bis 3000 Umdrehungen. Das konnte n ur mit meinem Lagerschalenwechsel zusammen hängen. Ein Gespräch mit dem Suzukimechaniker ergab dann, dass Nockenwelle und Lagerschalen unbedingt zusammen passen müssen - einfach irgendwas auswechseln war also nicht. Der Mechaniker bot an, einen Gewindeeinsatz M7 in die Lagerschale einzusetzen. Hat dann mit Besorgen des M7-Einsatzes doch fast 2 Wochen gedauert, bis ich die Lagerschale wieder hatte.
Am 3. Mai konnte ich die Schale mit dem neuen Gewinde dann einbauen. Ging dann sofort auf eine 100 km Probefahrt: Alles OK. Der Ventildeckel war dicht und das Standgas stimmte auch wieder. War wirklich froh, meinen guten alten Twin wieder bewegen zu können.
Meine GR 650 Mai 2006:
Am Wochenende nach der Reparatur dann eine grössere Fahrt durch das Hinterland, die Schwalm und den Vogelsberg. Habe dabei 2 Tankfüllungen verheizt. Tolles Wetter, aber jede Menge Maikäfer-Geschosse, die das Helmvisier mehrfach zugekleistert haben. Musste 2 mal an die Tankstelle zum Visier putzen. Die GR lief aber prima und war dicht.
5. Juni 2006:
Ein leicht trüber und kühler, aber letztendlich trockener Pfingstmontag wird zu einer längeren Ausfahrt mit der GR genutzt. Es soll eine Burgenfahrt werden, d.h., dass unterwegs ein paar Schlösser und Burgen angefahren werden. Hier seht ihr, was daraus geworden ist.
17. Juni 2006:
Samstag, der 17.6.2006 war ein brütend heisser Tag, eigentlich viel zu heiss für eine Tour. Aber da ich mir am Tag zuvor bei Polo eine neue Lederhose gekauft hatte, wollte ich die mal testen. Und ausserdem mussten Egons Schweine im Freigelände gefüttert werden. Also doch ein kleiner Trip mit der Suzi. Hier seht ihr die Aktion Bunte Bentheimer.
August 2006:
Im August 2006 habe ich dann malwieder einen dieser Fehler gemacht, wie sie mir von Zeit zu Zeit passieren: Ich habe die GR 650 gegen einen Velorex 562 Seitenwagen getauscht. Damit will ich zusammen mit der MZ SIlverstar ein Gespann aufbauen. Mit dem Fahrwerk meiner GR war ich ja nie wirklich glücklich, aber heute glaube ich dennoch, mit der Abgabe einen Fehler gemacht zu haben. Mit ein wenig mehr Ausdauer und Durchstehvermögen hätte ich eine brauchbare Solomaschine und ein schönes Gespann aufbauen können - der Grundstock war vorhanden. Aber es ist passiert und wer weiß, wozu das gut war. Also Adieu, mein klassischer Twin.



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