Oldtimermarkt in Imola |
||||||||||||||||||||||||||||
Ja, da staunt ihr: Ein MZ-Fahrer in Imola. Aber nein, dieser Bericht
ist nicht von mir, sondern vom österreichischen
Oldtimersammler- und fahrer Gerhard Vesulak. Er hat mir diese
wunderbare Schilderung geschickt, die ich euch auf keinen
Fall vorenthalten möchte.
Ich habe eine schlechte und eine gute Nachricht. Leider sind die Fotos von meinem neuen Fotohandy nicht gespeichert worden. Da tut es mir besonders um das Bild von der schönen DKW 175 VS leid. Zu meinem Glück hat aber unsere zweite Kamera sehr gut funktioniert und so habe ich die Qual der Auswahl. Aus ca. 200 Fotos soll ich nun jene aussuchen, welche die Atmosphäre besonders gut "rüberbringen". Ich hoffe, dass mir dies, auf einige nun folgende Mails aufgeteilt, einigermaßen gelungen ist. Mit den besten Grüßen aus der Steiermark Gerhard September 2007 Schon auf der Anreise zum Renngelände haben wir es erstmals geschafft, falsch abzubiegen und kennen nun auch die Altstadt von Imola. Aber man braucht nur Ausschau nach einem Stau halten und schon ist man wieder auf der richtigen Spur. Nun noch einen Parkplatz auf einem der sich rasch füllenden Parkplätze ergattern, die Eintrittskarte (Euro 8,-) lösen und das Tor zum (Oldtimer-) Paradies steht einem offen. Rasch wird die Lücke zwischen dem Ringturm und der Boxenstraße durchquert und schon geht's gegen den Uhrzeigersinn um den Ring. Wofür aber Rennwagen nur wenig Zeit benötigen, brauchen wir deutlich länger. Nach unserem "Start" um ca. 9:45 Uhr haben wir die etwa 5,5 Km lange Strecke um 16:15 Uhr schließlich bewältigt. Diesmal bevölkern die Besucher die Piste und nicht die Tribünen. Wobei dann die Erkundung des Geländes in und um die Boxen auch noch eine gute Stunde in Anspruch nimmt. Das reicht aber alles nur für einen groben Überblick. Es gibt wahrscheinlich keinen Platz auf der Welt wo das Angebot an italienischen Motorrädern größer ist als wie hier. Wer auf der Suche nach einem ausgefallenen Modell von Vespa oder Lampretta ist - wenn er es hier nicht findet, dann wird's eng. Falls es dann ein besonderer Roller sein soll, dann bietet sich zum Beispiel auch ein Laverda an. Neben den Zweizylindern von Ducati und Moto Guzzi sind natürlich auch die Einzylinder dieser Marken stark vertreten. Sieht man in unseren Breiten noch recht häufig eine Nuovo Falcone, ist eine Trialce oder eine Falcone mit Seitenwagen schon etwas Besonderes und eine Simoncelli wäre für jedes Museum eine Attraktion. Wer sich keinen Maserati leisten kann, für den ist das Motorrad gleichen Namens durchaus erschwinglich. Bei Benelli denkt man immer zuerst an die Sechszylinder, aber auch mit einem (kleinen) Zylinder ist kommt man aus, wenn es sein muss auch auf der Rennstrecke. Wobei die vielen kleinen Italienerinnen mit einem Hubraum zwischen 50 und 175 ccm in meinen Augen hier das Salz in der Suppe sind und immer wieder neue Endeckungen garantieren. Auch Scheunenfunde wie diese kleine Laverda tauchen immer wieder auf. Ein Engländer würde sie sicher mit den Worten "needs some work" anbieten. Wer nur passende Teile benötigt ist hier ebenfalls am richtigen Platz.
Liegt das Schwergewicht auch auf den italienischen Marken, so sind neben einer einzelnen (belgischen?) Flandria (und vielen schönen luftgekühlten KTM-Geländemaschinen) sind heuer auch die deutschen und englischen Motorräder sehr häufig anzutreffen. Selbst MZ ist mehrfach vertreten, wobei das schönste Exemplar eine MZ-Rennmaschine war. Sie stand einträchtig neben einem Norton-Renner mit mächtigem Jawa-Bahnmotor. Auf der gegenüberliegenden Seite der Strecke standen mehrere BMW neben einer sauberen Goldstar. Mehrer Norton Manx und eine tadellose, seitengesteuerte Norton 16H warteten ebenfalls auf einen Käufer. Wenn dann ein Stück weiter wieder Norton Commandos Seite an Seite mit Guzzis, Ducatis und BMW stehen, kommt man schon sehr in Versuchung. Da hilft es, dass das Konto leer und der Motorradanhänger daheim geblieben ist. Unter all den Harleys und Indians war eine ganz seltene Militärversion mit V-Motor zu bestaunen.
|