Lafranconi Testfahrt und Besuch beim Fuldaer Gespanntreffen in Hosenfeld

Könnt ihr euch vorstellen, dass ich die Probefahrt mit Lafranconi-Sound kaum erwarten konnte? Am nächsten Morgen starte ich trotz der lästigen Sommergrippe um 10:00. Die Probefahrt soll mich nach Hosenfeld-Blankenau führen, da dort das diesjährige Fuldaer Gespanntreffen stattfindet. Und obwohl das gerade mal 50 km entfernt ist, habe ich dieses Treffen noch nie besucht. Ich wusste ganz einfach nix davon. Aber das ist genau die richtige Route für die Testfahrt mit dem Lafranconi Auspuff.

Dass der Sound des Lafranconi Topfes genial ist, habe ich ja schon gestern geschrieben. Beim Fahren ist das aber noch deutlicher als beim Probelauf in der Garage. Endlich klingt der Rotax so, wie ich mir einen Eintopf immer vorgestellt habe. Ehrlich gesagt mach ich mir ein wenig Sorgen, ob die Tüte nicht zu laut ist. Hier im Vogelsberg finden aufgrund der vielen Knieschleifer rund um den alten Schottenring recht häufig Kontrollen statt, und ein lauter Auspuff kann direkt zum Stehenlassen des Motorrades führen. Aber egal, die Freude am Klang überwiegt.
Die Route nach Hosenfeld-Blankenau kenn ich natürlich aus dem FF und es ist eine schöne Gegend mit schönen Kurven und Bergen. Beim Gaswegnehmen an Gefällen bollert der Motor wie seinerzeit meine alte Motobi 250 SS, die hatte aber wirklich nichts, rein gar nichts, im Auspuff. War nur ein kurzes, leeres, verchromtes Rohr – damals, 1974 an meinem Kraftei. Ein Dejavu!

In Blankenau angekommen ist das Treffen aufgrund der guten Ausschilderung schnell gefunden. Als erstes sehe ich den Kollegen Martin vom Grünberger AMC, der mit seinem Russen auf Kurzbesuch ist. Ist aber der einzige vom AMC.

Die Organisatoren des Fuldaer Gespanntreffens um Hubert. Ein toller Platz, gutes Wetter und dennoch etwas weniger Besucher als sonst. Wahrscheinlich ist im Mai einfach zu viel los in Sachen Motorradtreffen.

Mein alter Kollege Horst Schäfer auf Krücken und deshalb natürlich ohne Gespann. Und der "liebe" Schrat aus dem Dreiradlerforum, den ich jetzt schon zum dritten mal getroffen habe.

Eine Enfield mit dem italienischen Lomardini Einzylinder Diesel Motor. Dieser Motor scheint weniger zerstörerisch zu sein wie der Ruggerini in Meckis Diesel-MZ.

Ein goldiger kleiner Campinganhänger hing an einem dicken Honda-Gespann. Der Besitzer muss Single sein, denn die Maschine hatte nur einen Sitzplatz und der Seitenwagen war eine Dachbox vom PKW, die nur Gepäck aufnehmen konnte. Und der kleine Wohnwagen sieht auch nicht nach Zweisamkeit aus. Deshalb der logische Schluss: Ein Single-Fahrzeug.

Kein Gespann, aber eine schöne alte Honda 750 Four K2, wie ich sie auch einmal hatte.

Gerade jetzt überlege ich, mir auch so ein SV-Gespann zu kaufen. Dies ist allerdings ein chinesisches Gespann, bei mir gehts um eine russische Dnepr K750. Der Besitzer des Chinesen berichtet von bisher 13.000 pannenfreien Kilometern. Was soll ich nur tun?

Ein weiteres MZ-Gespann erscheint, eine ETZ 251.

Ein sehr schönes ES 250/1 Gespann aus Hanau. Vom Besitzer erfahre ich von einer Jumbofahrt in 14 Tagen in Arolsen. Ist ja nicht weit, da könnte ich doch .........

Es sind einige russische Gespanne auf dem Treffen, alles OHV's und alle in ungewöhnlich gutem Zustand.

Meine Silverstar bleibt leider die einzige Rotax-MZ.

Mittlerweile knallt die Sonne auf die Anhöhe, der Wachhund döst. Gut, dass ich diesmal eine Kappe mitgenommen habe. Der Sonnenbrand vom letzten Wochenende im Erzgebirge reicht mir gerade.

Gegen Mittag mach ich mich auf den Rückweg. Und wie fuhr sich das Gespann jetzt mit dem Lafranconi Auspuff? Geiler Sound ist die eine Seite, aber habe ich auch einen Leistungszuwachs?

Eindeutig ja! Zwar nicht gewaltig und spektakulär, aber ich fahre heute auf gerader Strecke erstmals deutlich über 120 km/h und die vielen langen Steigungen meistert der Rotax im 5. Gang nun wesentlich besser. Fazit: Der Lafranconi bleibt dran.