Ärger mit einer Nockenwellen-Lagerschale

Mitte April zeigen sich Ölspuren am linken Zylinderdeckel, die selbst Tank, Sitzbank und die Hose des Fahrers einnebeln. War nicht ganz einfach, die Ursache zu ermitteln, aber dann war ich mir ziemlich sicher, dass die Ventildeckeldichtung hinüber war. Eine neue besorgen, war überraschend einfach: Der Suzuki-Dealer in Giessen (S&S) hatte wahrhaftig eine vorrätig – aber wohl nur, weil es die gleiche wie bei der GS500 war.
Dichtung austauschen war ein bisschen friemelig, aber dabei zeigte sich die wahre Ursache der Undichtigkeit: Das Gewinde rechts hinten für die Befestigung des Ventildeckels war hinüber – und das sass in der Alu-Lagerschale der Nockenwelle. Hab dann von meinem Ersatzmotorrad die entsprechende Lagerschale ausgebaut und in meine GR eingebaut. Schien alles zu passen, die Maschine sprang an und lief, hatte normale Leistung und es gab keine seltsamen Geräusche. Nur das Standgas stimmte nicht mehr und liess sich auch nicht einstellen: Ging rauf und runter, von Ausgehen bis 3000 Umdrehungen. Das konnte nur mit meinem Lagerschalenwechsel zusammen hängen. Ein Gespräch mit dem Suzukimechaniker ergab dann, dass Nockenwelle und Lagerschalen unbedingt zusammen passen müssen – einfach irgendwas auswechseln war also nicht. Der Mechaniker bot an, einen Gewindeeinsatz M7 in die Lagerschale einzusetzen. Hat dann mit Besorgen des M7-Einsatzes doch fast 2 Wochen gedauert, bis ich die Lagerschale wieder hatte.
Am 3. Mai konnte ich die Schale mit dem neuen Gewinde dann einbauen. Ging dann sofort auf eine 100 km Probefahrt: Alles OK. Der Ventildeckel war dicht und das Standgas stimmte auch wieder. War wirklich froh, meinen guten alten Twin wieder bewegen zu können.

Am Wochenende nach der Reparatur dann eine grössere Fahrt durch das Hinterland, die Schwalm und den Vogelsberg. Habe dabei 2 Tankfüllungen verheizt. Tolles Wetter, aber jede Menge Maikäfer-Geschosse, die das Helmvisier mehrfach zugekleistert haben. Musste 2 mal an die Tankstelle zum Visier putzen. Die GR lief aber prima und war dicht.