Ein Steirer und seine Puch

Ein steirischer Motorradfahrer und Oldtimersammler ohne eine Puch? Undenkbar eigentlich, aber das hat es tatsächlich bis vor kurzem gegeben. Aber dann ist zusammen gewachsen, was zusammen gehört, und jetzt hat Gerhard Vesulak endlich eine 250 SGS. Aber lest, was Gerhard selbst dazu schreibt:


…..Auch bei mit tut sich möglicherweise etwas. Nachdem ich eh schon gemeint habe, dass ein Steirer ohne Puch nur ein halber Mensch ist, habe ich nun zugeschlagen.
Ich habe die Zusage für eine Puch 250 SGS. Mit Papiere, nicht unbedingt schön, aber zu einem fairen Preis. Sind alle wichtigen Teile dran und soll wieder ein schönes Motorrad (natürlich in einem dunklen Rot) werden. Mit dem einzelnen Schwingsattel und mit dem Schalenrahmen hat dieses Modell richtig erotische Kurven.
Vorerst habe ich mir aber über eBay endlich den richtigen, originalen Rückspiegel für meine MZ gegönnt. Man freut sich ja auch über die kleinen Dinge……..

……… Am Montag soll übrigens der Kaufvertrag für die Puch 250 SGS unterzeichnet werden. Dann werde ich Dir im Laufe der nächsten Woche schon einmal ein erstes Foto schicken………

……… Endlich ist es nun soweit, das erste Puch-Motorrad ist in mein Eigentum übergegangen.
Natürlich wurde ich bereits in meiner Jugend von dieser Marke geprägt und erinnere mich noch gerne an eine Reise mit einer, schon damals betagten Puch 175 SV von Graz zum Atlantik und wieder retour. Als Sozius durfte ich übrigens den Felbertauern und den Arlberg zu Fuß erklimmen.
Wohl besaß ich kurzfristig das Teile-Puzzle (manche haben es auch als Schrotthaufen bezeichnet) einer 125 SV, welche dann bei einem unerschrockenen Kärntner ein neues Zuhause gefunden hat. Auch der schöne Puch-Roller, ein RL 125, der meine Frau für die Oldtimer begeistern sollte, wurde, nachdem er auf völliges Desinteresse (ja, wenn er die runden Formen einer Vespa gehabt hätte…) gestoßen ist, rasch wieder in gute Hände weitergegeben.
Natürlich kamen und gingen (einige blieben auch) englische, italienische, deutsche und sogar spanische Motorräder.

Da man aber kein richtiger Steirer ist, wenn man nicht wenigstens ein Fahrzeug der weiß-grünen Marke Puch (und da gibt es eine ganze Palette, vom Panzer bis zum Traktor) besitzt, habe ich diesen Makel nun beseitigt und eine Puch 250 SGS erworben.
Wie sie derzeit zwischen all den schönen Motorrädern im (besonders sehenswerten) Puch-Museum in Graz steht, umringt von einer schönen SG, einer wunderschönen Sears 250 SGS und einer perfekten SGS-Super, wirkt sie schon etwas wie das Aschenputtel.
Aber die Substanz ist tadellos, alle wichtigen Teile sind dran und der Preis war wirklich fair.
So soll sie, sobald ich die nötige Zeit (und das notwendige Kapital) habe, wieder im alten Glanz erstehen.

Auch wenn sie eher das sportliche Modell war, gibt es Überlegungen zum Anbau eines österreichischen Beiwagens. Da ist die Entscheidung aber noch nicht gefallen.
Es wird sicher noch geraume Zeit dauern, aber ich werde Dir dann die Fotos mit dem Endergebnis der Restaurierung schicken. Versprochen! ……….

So nun zur Puch. Doch, doch – die rote Puch 250 SGS, die auf den Fotos (je nach Blickwinkel) neben bzw. vor der sehr schönen, schwarzen SG (das Tourenmodell, ist ein wenig schwächer, hat aber tatsächlich etwas mehr Schub „von unten“) steht, gehört nun mir. Der Lack ist teilweise schon etwas verwittert, teilweise auch neu, aber im falschen Farbton. Aber was soll’s, die Technik ist gut, der Motor läuft prima (zumindest mit den, auf diesen Bildern fehlenden Benzinleitungen) und das Blech des Schalenrahmens (hat er nicht eine schöne, geschwungene Linie?) ist tadellos. Bin sehr zufrieden mit der alten Dame.