Waldemar und seine IZH Jupiter

Waldemar habe ich durch eine ebay-Aktion kennen gelernt, in der er einen nagelneuen Auspuff für die Planeta angeboten hat. Den habe ich gekauft und damit war der Kontakt hergestellt. Für den persönlichen Bedarf und eventuell für gute Freunde beschafft Waldemar immer wieder mal russische Motorräder aus Litauen, Polen oder Weissrussland. Neben diversen Ersatzteilen habe ich auf diesem Weg auch meinen Seitenwagen und eine Ersatz-Planeta bekommen. Und Nachbar Egon sein Tula-Dreirad, ebenso wie Reimund sein Planetagespann. Ohne Waldemar und seine Beziehungen zu Ersatzteilen hätte ich schon mehrfach echte Beschaffungsprobleme gehabt.

Daneben ist Waldemar aber auch Motorradfahrer und da er aus Russland kommt, gibt es natürlich enge Bindungen zu IZH. Im Gegensatz zu mir schwört Waldemar aber auf die zweizylindrigen Jupitermaschinen. Und beim ersten grossen deutschen IZH-Treffen wird er sicher mit seinem Gespann auftauchen.
Bereits in Russland hat Waldemar viel an seinen Jupiter geschraubt – schrauben müssen – und kennt sich daher sehr gut mit der IZH-Technik aus. Ich hoffe, Waldemar wird im Laufe der Zeit auf dieser Seite noch einige spezielle Tricks zu IZH-Motorrädern verraten. Grund für das Erstellen dieser Seite ist es, den Aufbau und die damit verbundenen Modifikationen seines Jupiter 5 Gespannes zu dokumentieren.

Waldemar hat mir hier (im Winter 2009/2010) gerade einen Sputnik-Seitenwagen aus Litauen vorbei gebracht und daneben etliche wichtige Planeta-Ersatzteile.

Das ist Waldemar in seiner sibirischen Heimat - ganz weit im Osten und bereits nahe der chinesischen Grenze. Bereits dort war er ein begeisteter IZH-Fahrer, wobei sein Interesse mehr der zweizylindrigen Jupiter als der archaischen Planeta galt. Man beachte die diversen Umbauten, beispielsweise die Räder. Daher kommt sicher auch die Vorliebe für Gussräder.

Mitten in einer Garage voller IZH-Motorräder, Seitenwagen und Ersatzteile beginnt im Jahre 2010 die Wiederauferstehung von Waldemars Jupiter. Der frisch lackierte Rahmen in der Mitte bildet die Basis des Aufbaus.

Neben der Lackierung erhält der Rahmen neue Lenkkopflager.

Sollte beim Aufbau der Jupiter irgend etwas fehlen - kein Problem: Es stehen genug passende Motorräder bereit, von denen etwas abgeschraubt werden kann.

Dieses Bild betrifft mich persönlich: Eine solche Gabel, luftunterstützt und mit Scheibenbremse, werde ich möglicherweise von Waldemar bekommen - sofern diese Teile bei seinem Wiederaufbau abfallen. Eine richtige Gabel und eine wirkungsvolle Bremse - das wäre schon etwas für meine Planeta. Hoffentlich klappts!

Mittlerweile sind Schwinge, Stossdämpfer und der Motor in den Rahmen eingebaut. Der Motor ist übrigens neuwertig - hat fast nichts gelaufen.

Der Kabelbaum wird verbaut und dabei massiv vebessert. Werkseitig ist der Kabelbaum nur sehr wenig und an vielen Stellen überhaupt nicht geschützt verbaut. Diese Stellen werden mit dem biegsamen Bougierrohr überzogen und dadurch geschützt.

Es gibt viele Stellen, wo der zusätzliche Kabelschutz dringend notwendig ist, wie beispielsweise an der Lichtmaschine .....

.... oder auch an den beiden Zündspulen. Grundsätzlich ist die Elektrik bei IZH nämlich gar nicht übel, und wenn die Schwachstellen wie am Kabelbaum oder an den Schaltern behoben werden, hat der Fahrer eigentlich an dieser Stelle Ruhe.

Parallel zu den Arbeiten an der Jupiter kommt auch der Sputnik-Seitenwagen an die Reihe. Es beginnt mit Kleinigkeiten wie dem Kederband um die Scheibe.

Apropos Kederband: Dafür gibt es an den IZH-Maschine sehr viele Anwendungsfälle. An den Seitenkästen ist der Einsatz ein Muss, wenn man Klappern und Vibrationsschäden vermeidem möchte. Und gut aussehen tut's auch noch.

Ein derart behandelter Werkzeug- oder Batteriekasten wird so schnell nicht rosten und auch nicht durchklappern.

Neu lackiert, neuer Schriftzug, neues Schloss und Kederband: So gut hat ein Seitendeckel die Fabrik in Izhevsk nie verlassen.

Das schmale Kederband um den Tankfalz herum hat eher optische Aspekte, schützt aber natürlich auch die Kanten vor Lackschäden u nd späterem Rost.

Der Sputnik-Seitenwagen bietet unendliche Anwendungsfälle für Kederband. Hier sind derart viele Stellen ungeschützt und können klappern, dass es ohne eigentlich nicht geht. Werde ich bei meinem Sputik ähnlich machen.

Hier wurde das Jupiter-Gespann mal kurz zusammen gesteckt, obwohl die Lackierung und der Umbau der Räder noch nicht abgeschlossen sind. Sieht aber auch in diesem Zustand schon gut aus - wenn der blaue Heckbürzel noch verschwindet.

Passt eigentlich nicht hierher, aber irgendwie hat dieses schöne Jupiter 3 Gespann den Weg in Waldemars Garage gefunden und das gefällt mir so gut, dass es hier gezeigt werden muss.

Im September 2010 ist der Seitenwagen wieder entfernt und der Umbau auf die Gussfelgen ist erfolgreich abgeschlossen. Aber auch das soll dauerhaft nicht so bleiben, denn Waldemar plant, das Gespann mit Yamaha-Rädern und 3 Scheibenbremsen aufzurüsten. Es geht also weiter.

Aus unergründlichen Quellen besorgt Waldemar einige wassergekühlte Jupitermotoren und plant, sein IZH entsprechend umzubauen. Diese Aktion beginnt mit einem leicht angegammelten Motor.

Der wassergekühlte Motor ist im jetzigen Zustand nicht einbaufertig und muss ordentlich aufgearbeitet werden.

The engine needs some work - würde der Brite sagen.

So sehen die Zylinder schon wesentlich besser aus.

Motor überholt, gereinigt und eingebaut - eine wirklich schöne Antriebseinheit.

Wo man schon mal dabei ist, wird auch gleich die neu entwickelte elektronische Zündung von Powerdynamo eingebaut.

Wer vermutet hinter diesem modernen Anblick einen russischen Motor, der kosntruktiv aus den 50er Jahren stammt?

Das vorläufige Endergebnis der Umbauaktion ist diese Jupiter von klassischer Schönheit: Tolle Farbgestaltung, Gussräder und der moderne und säuselnde wassergekühlte Motor sind nur die sichtbaren Zeichen. Dieses russische Motorrad würde ich gern einmal bewegen. Möglicherweise taucht Waldemar damit beim Alten RussenTreffen auf .....

Und tatsächlich wird Waldemars Jupiter-Gespann punktgenau zum Alten Russentreffen 2011 in Windhausen fertig und sorgt dort unter den IZH-Interessierten für eine kleine Sensation. Hier seht ihr das Gespann nach dem Ende des Treffen auf  der Rückfahrt in Richtung Mücke: