Das Vogelsberger Gespanntreffen 2009

Erst fahre ich ich heute erstmals mit Kathy ins Büro: Um 5:30 ziehen wir bereits durch den noch dunkelen Vogelsberg. Erstaunlicherweise ist es aber gar nicht so kalt, wie es aussieht. Nach Feierabend dann kurz nach Hause und dann weiter nach Windhausen zum Vogelsberger Gespanntreffen.

Wenn das Vogelsberger Gespanntreffen ansteht, dann weiss ich: Jetzt wirds Herbst. Am Wochenende vom 18. bis 20.9. ist es wieder soweit. Meine ersten Pläne, dieses mal dort zu zelten und zu übernachten muss ich aufgrund eines späten Termins am Freitag aufgeben. Aber ehrlich gesagt ist es ja sowieso ein wenig albern, zu einem 25 km entfernten Treffen zu fahren, das Zelt aufzuschlagen und so zu tun, als sei man ein alter Fahrensmann. Also nix mit Chillen vorm Zelt. Aber hinfahren werde ich, und den ersten Besuch mache ich bereits am Freitag Nachmittag.

 

Über die gewaltige Anfahrt von fast 25 km mit meiner blauen Kathy gibt es kein Wort zu verlieren. Der Platz ist noch ziemlich leer, aber Nachbar Egon ist bereits am Freitag morgen nach Windhausen gefahren und hat eine beeindruckende Infrastruktur aufgebaut. Noch jetzt muss der Facility Manager diverse organisatorische Anrufe tätigen.

Ein ausreichend grosser Claim ist abgesteckt und für Mitglieder des MZ 500 Forums reserviert. Leider werden nicht alle auf dem Schild genannten Besucher erscheinen.

Neben den Zelten errichtet Egon einen Pavillon für die gemeinsamen Mahlzeiten und andere Events.

Der reservierte Platz befindet sich an der schönsten und am besten geschützten Stelle des Areals direkt unter den Windmühlen. An dieser Stelle wurden übrigens vor ca. 25 Jahren die ersten Windräder im Vogelsberg aufgestellt - und heute ist dieser Landstrich damit quasi gepflastert.

Ganz alleine sind wir jetzt nicht mehr: Auf der Hauptwiese haben sich drei Gespanne eingefunden.

Der abgesteckte Claim bietet einen schönen Blick auf den Ort Windhausen, der jedoch ausreichend weit entfernt ist - weit genug, dass die Geräusche des Treffens niemanden stören können.

Es ist deutlich zu erkennen, wozu der Platz ansonsten genutzt wird: Weideplätze für Rindviecher. Aber die Kuhscheisse ist schon etwas älter und entsprechend ausgetrocknet.

Home, sweet home: Egons Domizil für die nächsten drei Tage ist perfekt ausgestattet. Armeeliege, 3 Wolldecken, 2 Schlafsäcke, 2 Isomatten, 1 Kuscheldecke, ausreichend Plüschtiere - ist alles vorhanden.

Im Gemeinschaftspavillon werden weisse Tischdecken ausgelegt und es wird Blumenschmuck drapiert. Eindeutig: Der gemeine Emmenfahrer ist im Grunde ein Schöngeist und Philantrop.

Wir machen uns auf zum zentralen Organisationspunkt der Veranstaltung und treffen dort auf die Mütter und Väter des Treffen: Erika .......

..... und ihren Grillmeister. Nach ein wenig Smalltalk und ein paar Kaffee gehts zurück auf den MZ 500 Forums-Claim. Wir glauben nämlich, das Geräusch ankommender japanischer Vierzylinder aus dem Norden gehört zu h aben.

Und wir haben uns nicht verhört: Wolle und Richard aus Stade und Bremen sind mit den Yamahas eingetroffen. Richard ist ja schon beinahe Stammgast im Vogelsberg.

Leider muss ich gegen halb sechs schon wieder los - mein Termin in Sachen Altersteilzeit wartet. Aber morgen gehts wieder nach Windhausen - dann aber mit einem Gespann. Ist ja schliesslich ein Gespanntreffen.

Am nächsten Morgen, also Samstag, bin ich recht früh erneut auf dem Weg nach Windhausen, diesmal aber mit dem ES-Gespann. In Kestrich, kurz vor Windhausen, ein kurzer Stop. Im Hintergrund links sieht man bereits die Windmühlen auf dem Gelände des Treffens.

Platze mitten ins Frühstück der MZ 500 Forums-Crew. Trotz einiger Absagen ist das Forum mit Holger, Richard, Wolfgang, Egon und meiner Wenigkeit recht ordentlich vertreten. In direkter Nachbarschaft hat sich das Team des AMC Grünberg niedergelassen und die beiden Gruppen vermischen sich sofort.

Die Grünberger haben dieses schöne Tipi aufgebaut, in dem etliche Schläfer Platz finden. Auch ich werde eingeladen, die Nacht dort zu verbringen, aber ich hab mich jetzt gegen das Zelten entschieden.

Im Vergleich zu Gestern sind doch noch etliche Besucher mehr eingetroffen und das Vogelsberger Gespanntreffen wirkt nicht mehr gar so dünn besucht.

Ich mache mich auf einen Rundgang über den Platz und Karins freundlicher Schäferhund begleitet mich. Macht Spass, einen Spaziergang mit einem Hund als Begleiter hatte ich schon lange nicht mehr.

Eine Gruppe ungeschminkter Besucher ist nach kurzem Zureden bereit, sich zu dieser frühen Stunde fotografieren zu lassen.

Martin von der Grünberger Truppe gibt Erklärungen zu einer seiner neueren Errungenschaften ab. Es handelt sich dabei .......

..... um diesen Chinakracher. Ein wundervoller SV aus dem Reich der Mitte, der trotz des BMW-Tankemblems eigentlich eine russische Ural ist. Wer soll das verstehen?

Zwischendurch unterstützt Egon den Besitzer dieser 2-Ventil-BMW bei der Fehlersuche. Zunächst wird ein Zündkabel verdächtigt, dann ist's aber doch ein verdreckter Vergaser.

Karin und ihre Begleiterin machen sich für die Ausfahrt durch den Vogelsberg fertig. Egon hat da was organisiert.

Die Truppe ist bereit zur Ausfahrt und startet jetzt.

Derweil widmet sich die Abordnung des AMC Grünberg der anstrengenden Tätigkeit des Chillens.

Zwischendurch fahre ich mal eben in den Ebsdorfergrund, um den Stoyerahmen endgültig versandbereit zu machen. Danach gehts zurück nach Windhausen. Heute fällt mir das schmale Tal bei Elpenrod auf, dass ich ganz schnell fotografiere.

Zurück in Windhausen beginnt Karl-Otto gerade damit, die Dnepr von Andreas einer kleinen Wartung zu unterziehen. Es werden in aller Ruhe und äusserst exakt Ventile und Zündung nachgestellt. Fachkundige Zuschauer unterstützen die Aktion mit wunderbaren und willkommenen Ratschlägen.

Fast gleichzeitig treffen Kollege Claus und Rotaxtreiber Jürgen ein. Beide wurden von mir in letzter Sekunde über dieses Treffen informiert. Im Gepäckraum des MP3 hat Claus seine professionelle Kameraausrüstung mitgebracht und ebenfalls etliche Fotos geschossen - einige davon so schön, dass ich sie euch nicht vorenthalten möchte: Am Schluss dieses Bilderbogens seht ihr Claus's Fotos.

Der dreirädrige Piaggio MP3 Roller von Claus findet viel Interesse beim Grünberger AMC. Spektakulär die Verriegelung der Vorderachse in Schräglage. Mit dem MP3 hat immerhin jeder Autofahrer die Möglichkeit, einen 400 cm Grossroller zu fahren.

Die Gruppe um Egon und Holger ist von der Ausfahrt zurück. Während Holger den Vogelsberg ja durchaus ein wenig kennt, sind die beiden Nordlichter Richard und Wolfgang beeindruckt. So viele Kurven sind ungewohnt.

Holger bemerkt an diesem Kölner MZ-Gespann einen ungewöhnlich breiten Tank. Da wurde manipuliert!

Lothar, der Besitzer des Kölner MZ-Gespanns, stammt ursprünglich aus Mücke und ist vor 30 Jahren ins Rheinland abgewandert. Und er kennt Sammy vom gemeinsamen Worringer Stammtisch. Die Welt ist wirklich ein Dorf!

Mittlerweile sind weitere Gespanne und auch etliche Tagesgäste eingetroffen. Insgesamt kann die Veranstalterin doch mit dem Treffen zufrieden sein.

Ein weiteres ES/1-Gespann ist eingetrudelt - jetzt sind wir schon zu zweit.

Sieh an: Carsten aus Nordhessen mitsamt ......

.... seiner Doro. Schön, die beiden mal wieder zu sehen.

Das einzige Jawa-Gespann an diesem Wochenende kommt aus Fulda. Und die Honda Innova daneben ist in Zeiten der Wirtschaftskrise eine echte Alternative: Nicht schön, aber einfach praktisch und sparsam.

Der Tag schreitet voran, es beginnt zu dämmern, die Biergläser werden aus dem Fässchen nachgefüllt und ich trete den Rückweg an. Ein schönes Treffen, wie immer ein Verdienst der Besucher. Zu Hause stelle ich fest, dass ich meinen Campingstuhl vergessen habe. Da werde ich morgen früh noch mal kurz nach Windhausen müssen.

Am Sonntag morgen also wieder auf in Richtung Windhausen, diesmal mit dem Silverstar Gespann. Denn es gibt weitere Aufträge für mich, die ins Antrifttal und die Schwalm führen werden.

In Windhausen herrscht bereits Leben auf dem Platz, obwohl es gerade mal 8:00 durch ist. Das Tipi der Grünberger hat bereits die Hälfte seiner Höhe verloren und Martin arbeitet am weiteren Abbau.

Mein Gott, was sehen diese beiden Herren gut aus: Frisch aus den sanitären Räumen, gewaschen und gebürstet - jetzt kanns ans Frühstück gehen.

Die kleine Abordnung des MZ 500 Forums ist bereits beim Frühstück. Unglaublich: Egon erklärt Wolfgang, wie man Speck und Vogelsberger Wolfswurst richtig schneidet.

Jetzt klappts: Wolle schnippelt die Wolfswurst wie ein alter Vogelsberger, während Richard sensationelle Vorschläge ausarbeitet, wie man das Schneiden von Zwiebeln verbessern könnte.

Tataaa, das Frühstück wird angeliefert. Doro als perfekte Hausfrau verwöhnt die Truppe. Ich jedoch muss weiter ziehen ins Antrifttal und starte den Rotax wieder.

Mein Resüme des 25. Vogelsberger Gespanntreffens: Ein wunderbares ruhiges und angenehmes Treffen der Extraklasse in angenehmster Gesellschaft. Habe ausschliesslich positive Kommentare der Teilnehmer gehört. Aber was soll bei den richtigen Leuten, einem wunderschönen Platz und gutem Wetter auch schiefgehen. Fest steht: Ab jetzt hat dieses Treffen einen festen Platz in meinem Jahreskalender – und in Zukunft nicht nur als Besucher.

Zum Abschluss noch die Fotos von Claus, erstellt von einem Quasi-Profi mit einer absolut profesionellen Kamera. Die Unterschiede zu meinen Bildern sind eklatant.