Der Durchbruch – gleich zweimal

Am Morgen und bis in den Vormittag herein regnet es immer noch – jetzt beinahe vier Tage lang in Folge. Aber der Regen verschafft mir meinen Durchbruch Nr. 1:

Ich begebe mich in die Werkstatt und widme mich erneut der Vorderradbremse meiner Grauen Bullet. Diesmal gehe ich folgendermaßen vor:

  1. Verbindungsstange zwischen den beiden Bremshebeln so weit nach links drehen, bis sich der obere Hebel nicht mehr weiter vom unteren entfernt.
  2. Den Bowdenzug solange spannen, bis die Bremsbacke anliegt (langer Hebel). Kontrollieren über das Drehen des Vorderrades. Aufhören, wenn das Rad sich nur noch schwer dreht.
  3. Nun die Verbindungsstange der beiden Bremshebel nach rechts drehen, bis sich der obere Bremshebel (der kurze) dem unteren Bremshebel (dem langen) nicht weiter nähert. Jetzt nach Gefühl noch ein Stück weiter nach rechts drehen, bis ein spürbarer Widerstand in der Stange auftritt.
  4. Bowdenzug wieder so einstellen das das die Bremse nicht schleift fertigDamit ist die Position der Bremshebel zueinander fixiert.
    Eingestellt wird dann nur mehr über den Bowdenzug.

Die Beschreibung im indischen Handbuch hat mich vorher keinen Schritt weiter gebracht. Entweder haben die Inder das dermaßen umständlich erklärt, dass es ein Europäer nicht kapieren kann oder ich bin einfach zu blöd. Heute habe ich mich dagegen an eine Beschreibung von Andi aus Ardagger Markt gehalten, die er vor Jahren ins Enfield Forum gesetzt hat. Diese Anleitung musste ich zwar auch leicht modifizieren, aber jetzt packt die Bremse nach ca. 20 mm gut zu und der Bremsgriff lässt sich nicht mehr butterweich bis an den Lenker ziehen.

OK, das ist also erst einmal vom Tisch. Und kaum bin ich mit der Bremse fertig, hört der Regen auf, die Wolken verschwinden, die Sonne kommt hervor und sofort wird es deutlich wärmer. Das wäre dann der Durchbruch Nr. 2, der es mir erlaubt, den neuen K34 Hinterreifen an der schwarzen Bullet einzufahren. Damit will ich ja am nächsten Wochenende zum „Treffen in der Mitte“ nach Ransel fahren.

Royal Enfield Bullet 500 ES

Weil ich den Wettervorhersagen nicht mehr traue, suche ich mir eine Gegend aus, in der das Wetter meist besser ist wie im Vogelsberg: Die Wetterau. 60 Kilometer fahre ich erst einmal ohne Pause durch traumhaftes Wetter, bis ich bei Steinheim eine schöne Allee aus Trauerweiden entdecke.

Royal Enfield Bullet 500 ES

Und schaut euch nur diesen Himmel an!

Royal Enfield Bullet 500 ES

Auch wenns nicht erlaubt ist, fahre ich den Fussweg zur Burgruine Münzenberg hoch. So nahe war ich dem alten Gemäuer noch nie.

Royal Enfield Bullet 500 ES

Die Wirtschaftsgebäude dagegen befinden sich in gutem Zustand und werden auch genutzt.

Royal Enfield Bullet 500 ES

Schon bald jedoch zieht es mich weiter – das Wetter ist einfach zu schön.

Royal Enfield Bullet 500 ES

Immer wieder werfe ich Blicke auf den Himmel. Habe das Gefühl, dass der Anblick in den letzten Tagen nur grau in grau war. Dagegen heute!!!

Royal Enfield Bullet 500 ES

Auf der Rückfahrt zieht es mich mal wieder ans Falltorhaus. Hier ist viel los – besonders viel sogar.

MT Tours am Falltorhaus

Kein Wunder, denn der Yamaha MT-Tour Truck war am Ort und man konnte das gesamte Yamaha MT-Programm Probe fahren. Ich weiss, das sind tolle Motorräder, nur sprechen sie mich überhaupt nicht an. Die Yamaha, die mir gefallen, gehören nicht zur MT-Reihe und waren heute nicht dabei. Aber allgemein wurde das Angebot auf Probefahrten sehr gut angenommen.

Enfield Bullet EFI

Aber dann das: Eine weitere Royal Enfield – endlich. Die Desert Storm gefällt mir ausgesprochen gut und mit dem Fahrer hab ich lange gequatscht.

Nach wunderbaren warmen und sonnigen 150 Kilometern bin ich dann wieder daheim. Und ehrlich, diesen Wetterdurchbruch heute, den hab ich gebraucht. War ja ganz knapp davor, depressiv zu werden.