Sieben Tage ohne …

….. ja. sieben Tage bin ich jetzt kein Zweirad gefahren. Nach dem Österreichurlaub hatte ich einen kleinen Motorradentzug, aber zum Fahren bin ich einfach nicht gekommen: Regen, andere Tätigkeiten, irgend etwas war immer. Aber heute, exakt sieben Tage nach Österreich, ist es so weit!

Am Nachmittag hat der Regen nachgelassen und laut wetter.de soll auch heute nichts mehr herunter kommen. Also schnapp ich mir gegen 16:00 die Sportster und ziehe erst einmal hinauf in meinen geliebten Vogelsberg.

1988er Sportster XLH

Sellnrod, Ullrichstein, Schotten, Gedern – die Harley läuft wunderbar, das Wetter ist ein Traum: Ein bisschen kühl, ein bisschen windig, aber trocken. Und wieder stelle ich fest, wie schön der Vogelsberg doch ist.

1988er Sportster XLH

Weiter geht die Fahrt über Nidda ins Gießener Land und dann nach Reiskirchen. Von hier aus will ich in die Rabenau fahren.

1988er Sportster XLH

Kurz hinter Beuern muss ich auf Reserve schalten – doch was ist das: Der Benzinhahn steht bereits auf Reserve. Da habe ich den Tank ratzekahl leer gefahren, und zwar völlig leer. Und in Beuern gibt es schon lange keine Tankstelle mehr. Jürgen, der in der Nähe wohnt, ist telefonisch nicht erreichbar. Was also tun? Ich latsche erst mal in den Ort zurück, ca. 500 m. In einem Hof startet eine junge Lady gerade ihren Roller – die frage ich nach einem Gläschen Sprit. Die Gute ruft ihren Papa, der geht in den Schuppen und holt einen vollen 5 l Kanister heraus – feinster Supersprit. Gerettet! Ich mache mich zurück zur Sporty, kippe den Sprit herein und fahre nach Reiskirchen zurück, wo ich meinen Tank und den Kanister wieder fülle. Dann liefere ich den vollen Kanister wieder ab und plaudere ein wenig mit dem Retter. So etwas gibt einem dann doch den Glauben an die Menschheit zurück.

1988er Sportster XLH

Vor lauter Vergnügen kurve ich noch etliche Kilometer durch die Rabenau und bin dann um 18:30 nach 90 wunderbaren Meilen wieder zu Hause.

So schön der Rollerurlaub in Österreich auch war – und ich würde das immer wieder tun – so bleibe ich im Grunde doch ein Motorradfahrer. Oder ein Wanderer zwischen den Welten 🙂

Ach ja: Zu Hause stelle ich fest, dass ich den ersten Vibrationsschaden an der Sportster habe: Der Kennzeichenhalter ist durch vibriert. Da ist aber Ersatz vorhanden.