MZ-Forumtreffen 2009 in Heiligenstadt: Der Samstag

In der Nacht zum Samstag kommt auch der Regen, und zwar sehr stark. In anderen Landesteilen gab es wohl Katastrophenalarm, doch so schlimm war es in Franken nicht. Aber der Regen war nicht ohne und ich befürchte, dass mein Zelt keine weitere Stunde dicht gehalten hätte. Aber es hört rechtzeitig auf und meine Ausrüstung und ich bleiben trocken.
Später erlebt das Heerlager eine kulturelle Einlage: Musik und Gesang! Es beginnt mit Arbeiterliedern und sozialistischem Liedgut, gefolgt von Rock-Klassikern wie „Born to be wild“ und „Hey Joe“. Krönung des ganzen ist aber eine ungekürzte, wenn nicht gar verlängerte Version des bedeutenden deutschen Werkes „Ich möchte ein Eisbär sein“ – ein Relikt der Neuen Deutschen Welle. Wunderbar, und ich habe gelernt, dass Eisbären niemals weinen. Aber ernsthaft: Gesang und Gitarrenspiel waren gar nicht schlecht – eigentlich sogar richtig gut. Repekt, Herb!

Auch am Samstag Morgen bin ich früh auf den Beinen, es ist noch nicht einmal 6:00. Die Reste des gestrigen Feuers glimmen noch immer und verbreiten sogar ein wenig Wärme - und das tut not: Es ist ordentlich kalt. Mir recht, nur nicht mehr die Höllenhitze vom Wochenanfang.

Die Dusche habe ich für mich alleine und auch danach ist noch kein menschliches Leben auf dem Zeltplatz erwacht.

Stop, nicht ganz: Shadow-Witch Gabi ist ebenfalls frisch geduscht und gekämmt und geniesst in bester Laune die Morgenzigarette.

Optisch nicht ganz so frisch wirkt Knut. Sollte er der wahre Morgenmuffel sein, und nicht Muffel Uwe? Denn eigentlich wurde dem in Russland der Name "Muffel" verpasst - aufgrund einer unbestrittenen morgendlichen Sprödigkeit.

Überraschenderweise gelingt es aber gerade Knut, den GPRS-Stick von Gabis Laptop zum Leben zu erwecken und damit eine Verbindung ins Internet herzustellen. Gabi postet direkt ins Forum und danach dürfen wir die Hymne des Honda-Boards hören: Country & Western mit Hondatexten. Angeblich soll auch für uns MZler ein eigener Song entstehen: Der Zweitakt-Blues.

Das Frühstück ist angerichtet - wie jeden Morgen früher als angekündigt und in gewohnter 4-Sterne Qualität. Ckone ist mit der Tula direkt vors Büfet gefahren - ich glaube, solche Touren sind die wahre Bestimmung der Tula.

Überraschung: NrZwo hat es doch geschafft, zwar nicht mit MZ, sondern mit Dose. Aber die Hauptsache ist, dass er gekommen ist.

Das ist er: Der legendäre Manta von Renate. Ein sehr schönes Auto, schon fast ein wenig überirdisch schön. Ach ja: Falls der Name Renate nicht stimmt: Diese Information stammt von Gabi, der Frau mit dem unglaublichen Namensgedächtnis.

Wegen des nächtlichen Regens wurden besonders wertvolle und schöne Maschinen im Rotkreuz-Zelt untergestellt. Mancher Spätankömmlig hat auch auf den Zeltaufbau verzichtet und auf der Ladefläche seines Gespanns geschlafen - so wie Ringo. Und trotz des Kennzeichens OSL ist Ringo quasi mein Nachbar: Er lebt und arbeitet in Rechtenbach bei Giessen.

Die sparsamen Schwaben haben doch wahrhaftig eigenes Bier mitgebracht! Unfassbar, Bier nach Franken zu importieren. Das ist schlimmer, als Eulen nach Athen zu tragen. Und an die Qualität des heimischen Kanone-Bieres kann das Stuttgarter Bier niemals herankommen.

Schaue mir Fränky's Werkstatt-Gespann mit den Zargesboxen etwas genauer an. Gut gelungen, und so etwas fehlt mir noch. Eine TS habe ich noch im hintersten Winkel der Scheune stehen und ein Seitenwagenrahmen sollte sich finden lassen - am besten ein Velorex-Rohrrahmen.

Wer seine Stiefel vor dem Zelt stehen liess, muss jetzt zusehen, wie sie bis Sonntag wieder trocken werden. Die Rotaxspiegel sind eine gute Möglichkeit dazu.

Im hintersten Winkel des Platzes haben sich die beiden Rollerfahrer niedergelassen. Im Vergleich zu Waldis Berliner Roller sieht man den beiden das harte Arbeitsleben in Chemnitz aber an. Habe leider nicht mitbekommen, wer die Fahrer sind.

Auf der Feuerstelle wird Holz nachgelegt und die am meisten fröstelnden finden sich hier ein. Nur Magsd macht die Kälte nichts aus: Er bleibt in kurzen Hosen und Motorradstiefeln. Der Bursche ist eben Nordkap-erprobt.

Wie schön: Axel ist gekommen, wenn auch nur als Tagesgast. Mit ihm plaudert es sich besonders angenehm. Dass er aber eigentlich den Tag hier mit Schrauben verbringen wird, ahnt Axel zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Mittlerweile hat Güsi seinen angekündigten Stand aufgebaut und der erfreut sich regen Zuspruches. Hoffe, es wurde viel bei ihm gekauft. Ich selbst gönne mir einen BVF 30N2-3 und ein paar Kleinigkeiten.

Die Skorpion von Colossos10 wurde notdürftig repariert und ist wieder einsatzbereit. Aber so kann das natürlich nicht bleiben!

Durch den Vergleich mit Axels TS und ein bisschen Diskussion darüber erkenne ich die Fehler an meiner neu aufgebauten TS. Am schwerwiegensten ist das falsche Rücklicht, da muss ich auf die Suche gehen. So wie hier muss eine TS aussehen!

 

Schraubi hat diese schöne Saxon Fun für Norbert, den Nörgelmod, besorgt. Als Dosenfahrer kann er jetzt damit an der Ausfahrt teilnehmen. Schickes Moped!

Neue Gesichter und Verstärkung in der Küche. Die Helfer werden heute bis in den späten Abend mehr als genug zu tun haben.

Jetzt finden die 3 geführten Ausfahrten statt und obwohl wunderbare Touren ausgesucht wurden, nehme ich nicht teil. Ich mag einfach keine Gruppenfahrten und so fahre ich in den Ort, tanke schon mal für morgen voll, besorge ein paar Kleinigkeiten und schaue mir nettes Fachwerk an.

Nach einem kleinen Rundgang durch Heiligenstadt fahre ich noch ein paar Kilometer durchs Umland. Die fränkische Schweiz ist schon eine tolle Gegend.

Zurück auf dem Platz finde ich eine kleine Menschentraube um den Audi der Taunuskäfer-Familie versammelt. Der hochelektronische Kombi hat sich selbst verriegelt, während der Schlüssel friedlich auf dem Fahrersitz lag. Keiner der anwesenden Foristi gibt zu, ein Auto knacken zu können.

Und so taucht der ADAC auf dem Platz auf. Nicht wegen einer MZ oder Tula, nein, wegen eines bayrischen Qualitätsproduktes. Der Mechaniker hat das Auto so schnell geöffnet, dass Trabbimotorrad Achim noch nicht mal vom Pinkeln zurück ist. Nach Standig Ovations und dem Vorzeigen der ADAC-Plus-Karte verlässt der Schandwagen den Platz wieder.

Bei den Südwestlern werde ich Zeuge einer grösseren Aktion. Es war ja bekannt, dass Eike Käfer einen Kurbelwellen-Simmerring öffentlich wechseln (lassen) wollte. Schauen wir uns das Spektakulum an.

Hmmh, Hinterrad und Antrieb müssen bei einem Wechsel des Kupplungsseitigen Simmerringes eigentlich nicht raus! Hier läuft etwas anderes! Und tatsächlich: Die Kette springt über, die Kettenradzähne zeigen in eine Richtung und das Antriebslager muss neu.

Wenn Achim, der Werkzeugmacher, dabei ist, wird nicht gehudelt. Also schön mit Wärme und ohne grosse Gewalt gearbeitet. So soll es sein.

Eike nutzt das Anwärmen des Lagerinnenringes zu einer meditativen Einlage: Ommmmmmm! Die schicke schwarze Mütze wird zu einem späteren Zeitpunkt verschwinden. Angeblich soll sie in Flammen aufgegangen sein. Hmmh.

Fränky's Werkstatt-Gespann ist die ideale Basis für solche Arbeiten. Bei einem Blick in die Ersatzteilecke sehe ich auch diverse Lager, ein Antriebslager war allerdings nicht dabei. Aber Güsi ist ja auf dem Platz.

Arbeiten an der MZ-Kette sind zwangsläufig immer mit richtiger Sauerei verbunden. So schön die Kettenschläuche auch sind: Wenn Du mal dran musst, ist die Schmiererei gross.

Einige hübsche Oldtimer-Emmen aus der Umgebung finden sich als Tagesgäste ein.

Q-Pilot Heiko nebst Tochter Lara treffen mit einem Tag Verspätung ein: Die perfekte und 100% zuverlässige Kuh hat sie im Stich gelassen. Ein richtiger und klarer Fehler konnte nicht gefunden werden: Vermutlich Kontakt- oder Masseprobleme. Wie bei einer alten Emme!

Unterschiedlicher können Tagesgäste nicht sein: Japanese-Junk, schicke ETS und ein Simson Moped.

Die zu 99,8% fertige Forumsemme FE1 zickt mit der Elektrik ein wenig rum. Axel nimmt sich der Sache an, aber er benötigt die Hilfe von E-Papst Lothar, um die Ursache zu beseitigen: Die Lima muss neu magnetisiert werden.

Duell der Kameras: Was fällt Wolfgang ein, mich einfach abzulichten? Noch nie was vom Recht aufs eigene Bild gehört? So nicht, alter Schwede, hier wird zurück geschossen.

Der Losverkau..., Stop, noch mal: Das Verschenken von Papierschnitzeln beginnt. Um 17:30 werden die Preise dazu .... verschenkt.

Gut geraten: So hätte es die ETZ schon geben sollen. Prima Arbeit von Steeled Daemon.

Unter Assistenz der Glücksfee Lara bringt Knut jede Menge Utensilien unter das Volk. Sehr begehrt waren die 25 ultimativ letzten MZ-Kultbücher, die 20 absolut letzten Blechschilder und die 100 unwiderruflich letzten Werkstattposter. Garantiert war aber, dass jeder etwas abbekam.

Norbert erläutert das weitere Vorgehen in Sachen Forumsemme und nutzt die Gelegenheit, einige mehrfach vorhandenen Teile in bester Auktionsmanier zu verschenken. Der Erlös wird die TÜV-Kosten decken.

Lorchen zwängt sich in den erkennbar zu engen Nierengurt. Scheinbar spenden die Händler diese Teile grundsätzlich in Säuglingsgrössen. Die Wirkung eines solch engen Gurtes kommt aber einer Lymphdrainage ziemlich nahe.

Gerade hat diese Truppe mit S-Maik, Ckone, Stegro, Lothar und Arnd (arni25) noch über den Zweck der geschenkten Hand diskutiert, da geschieht auf der linken Seite etwas, was noch faszinierender ist: Magsd erscheint endlich, um seinen Nordkap-Fotovortrag zu halten. Gerüchte sagen, dass Lampenfieber vor dem Auftritt für die Verzögerung gesorgt hat.