Angekommen

….. ist die graue Bullet natürlich schon vor einigen Wochen, aber heute morgen um 7:30 hat sie, wie alle meine Fahrzeuge, die endgültige Weihe bekommen: Das DQ-Kennzeichen. Das wurde von der grünen Cosa übernommen, was hoffentlich kein böses Omen ist.

Die Bullet in athena-gray

Das Kennzeichen von der Cosa passt beinahe exakt in die Bohrungen des Halters und so muss ich lediglich die zwei Löcher um jeweils 0,5 mm auffeilen. War natürlich reiner Zufall.

Die Bullet in athena-gray

Wo ich gerade so schön dabei bin, schliesse ich auch wieder einen Zug an die Dekompressionseinrichtung im Zylinderkopf an. Bei heißem Motor ist das manuelle Drücken des Ventils nicht so spaßig. Der Einbau zusammen mit dem provisorischen Handhebel einer Gartenfräse ist etwas fummeliger als ich dachte. Ein korrekter Dekohebel in Chrom ist bereits auf dem langen Weg von Indien in den Vogelsberg.

Bisher ist dieser Tag trüb und lausig kalt, aber am frühen Nachmittag wird es plötzlich wärmer und schöner. So schön, dass ich mich auf eine Probefahrt mit meiner grauen Bullet mache.

Die Bullet in athena-gray

Nach 20 Kilometern stelle ich am Straßenrand den Vergaser ein, aber wie sich später zeigt, hätte ich mir das sparen können. Hier bin ich gerade beim Aufstieg in Richtung des Hoherodkopfes.

Die Bullet in athena-gray

Einsame Vogelsbergstrassen, passendes Wetter und ein bollernder Motor unter dir -Herz, was willst Du mehr.

Die Bullet in athena-gray

Noch knapp 10 Kilometer bis zum höchsten Punkt des Vogelsberges. Bisher springt die graue Bullet nach jedem Halt wieder prima an.

Die Bullet in athena-gray

Angekommen auf dem Hoherodskopf parkt hier nur noch ein weiteres Motorrad, eine KTM. Und den Parkplatz bei Doros Büdchen haben jetzt tatsächlich die Wanderfreunde okkupiert. Also gibt es heute für mich keinen Grund, hier länger zu verweilen – aber die Bullet will jetzt nicht mehr anspringen. Zwei nette junge Männer bieten an. mich anzuschieben, aber die Blöße gebe ich mir nicht. Und tatsächlich war nur der Gartenfräsenhebel des Dekozuges verklemmt und hat dem Motor die Kompression genommen.

Die Bullet in athena-gray

Über Schotten und das Horlofftal mit einem winzigen Abstecher in die Wetterau mache ich mich allmählich auf den Heimweg. Am Ende des Tages waren das wunderbare 110 Kilometer mit meiner guten, alten Bullet.

Und was hat nun diese erste richtige Probefahrt ergeben?

  • Spaßfaktor: Gigantisch.
  • Kupplung: Perfekt.
  • Getriebe: Sehr ordentlich, aber noch etwas entfernt vom butterweichen Schalten, von dem Eichy – Gott hab ihn selig – einmal berichtet hat.
  • Vergaser: Nicht gut, ich muss komplett mit Choke fahren. Der Motor läuft also zu mager, und das trotz 27,5 Leerlaufdüse und hoch gehängter Nadel. Mehr kann ich aber im Moment nicht machen: Auf einen modifizierten Gasschieber mit der passenden Nadel von Flo warte ich noch.
  • Lenkerbefestigung: Schlecht, der Lenker verstellt sich bei hartem Bremsen. Da ist nicht nur das aufgebohrte M10 Gewinde schlecht, sondern alle vier Gewinde der Halterung sind mürbe. Werde ich am Wochenende mit Bearcoil-Buchsen bzw. Einsätzen panzern.
  • Dekompressionseinrichtung: Warten auf den indischen Chromhebel.

Sonst ist tatsächlich alles in Butter bei der grauen Bullet. Am Wochenende gibts noch einen Ölwechsel und dann, ja was dann? Nur noch Fahren? Warten wir’s ab.