Diesmal China

Immer häufiger bekomme ich jetzt Post aus dem fernen Osten, meist aus Indien – klar, wegen der Enfield. Heute aber kommt gleich zweimal Post aus China, beide mal zum Glück ohne Einbeziehung des Deutschen Zoll.

Gasgriff aus China

Zuerst bringt die Post, also DHL, diesen hübschen Gasdrehgriff – für weniger als 5 € inklusive Transport. Unglaublich, was es dafür gibt: Ein sauber gefrästes und gedrehtes Aluteil. Das ist wahrlich kein Chinaschrott mehr. Der Griff kann sowohl mit einem als auch mit zwei Bowdenzügen betrieben werden. Dazu sind zwei Bohrungen mit M10x1,25 Gewinde vorhanden.

Gasgriff aus China

Und so sieht das Teilchen am Objekt aus. Der soll an die Enfield, aber nicht an meine aktuelle Bullet sondern an meine erste Inderin, die ich gern zu mir zurück holen möchte. Allerdings weiß der jetzige Besitzer noch nichts davon.

Post aus China

Am Nachmittag bringt dann DPD eine etwas grössere Sendung. Goldig ist dabei, dass als Empfänger mein Nickname Berni angegeben ist, der Realname fehlt. Trotzdem kommt die Sendung bei mir an, denn der DPD-Fahrer kennt mich glücklicherweise.

Saddle bags aus China

Und das ist der Inhalt der Sendung: Satteltaschen aus Canvas Textil mit Lederbesatz. Sehen ein bisschen so aus wie die originalen Enfield-Taschen im Retro-Look, die es bei uns leider nicht gibt. Nur sind diese Taschen wesentlich günstiger: Nur knapp 30 €.

Saddle bags aus China

Und diese saddle bags sind so einfach und universell, dass sie quasi auf jedes Zweirad passen, auch auf meine alte Sportster.

Saddle bags aus China

Und sogar auf die kleine Vespa GTS passen sie! Es kann nämlich gut sein, dass es in diesem Jahr wieder einen Zweirad-Urlaub in Österreich gibt, und zwar mit zwei Motorrollern.

Sehr wahrscheinlich kann ich die Taschen sogar an meinem Pedelec anbringen, aber das prüfe ich heute nicht mehr.

Warm genug zum Schrauben

Obwohl nach der Januarkälte die Temperaturen im Februar fast ständig im positiven Bereich liegen, reicht mir das nicht, um eine erste Ausfahrt zu wagen. Bin zwar schon bei deutlich geringeren Temperaturen gefahren, aber dieses Jahr bin ich zögerlich. Aber die Werkstatt ist jetzt ein bisschen besser temperiert und weil ich mit der Kraft des elektrischen Stromes nach helfe, erledige ich drei Stunden lang ein paar Kleinigkeiten an der Enfield.

Royal Enfield Bullet 500 ES

Zunächst baue ich ein neues Zündschloss ein, dass ich allerdings vorher durch Umlöten etwas modifizieren musste. Jetzt habe ich drei Schaltstellungen, und eine davon werde ich zukünftig für das Tagfahrlicht nutzen.

Royal Enfield Bullet 500 ES

Im linken Werkzeugkasten entferne ich das Voltmeter und baue prophylaktisch ein Relais ein, mit dem ich eine zukünftige elektronische Zündung quasi direkt von der Batterie aus versorge, also ohne Umweg über das Zündschloss und lange Leitungen. Jetzt kann ich also im Langzeitversuch testen, ob das Relais den harten Vibrationen des Langhubers auf Dauer gewachsen ist.

Royal Enfield Bullet 500 ES

Im Bereich der Batterie verlege ich einige Leitungen neu, insbesondere gibt es jetzt Masseleitungen in 10 mm² aus hochflexibler Litze. Es ist gar nicht so einfach, die dicken Leitungen im engen Rahmendreieck vernünftig unterzubringen.

Royal Enfield Bullet 500 ES

An der Bremspumpe montiere ich einen einstellbaren Bremshebel. Damit der passt, benötige ich eine Stahlkugel mit 9,5 mm Durchmesser. Habe ich natürlich nicht, aber bei Egon bekomme ich aus einem alten Lager exakt passende Kugeln.

Februar 2016

Als ich die Werkstatt gegen 16:00 verlasse, ist das Wetter richtig nett geworden. Hätte ich vielleicht doch eine Rollerfahrt riskieren können. Beim nächsten mal gehts mit einer Vespa raus auf die Strasse.