Die grüne Cosa: Einfach zu kalt

Ein schöner Tag heute, laut Wetterbericht der schönste der gesamten Woche. Aber die Sonne ist trügerisch, denn es ist erbärmlich kalt. Einstellige Temperaturen, die sich aber durch einen starken Nordost-Wind noch kälter anfühlen.

Aus diesem Grunde fällt die geplante kleine Runde durch Vogelsberg und Wetterau aus und ich begebe mich für ein paar Stunden in die ebenfalls kalte Werkstatt.

Die grüne Cosa

Zunächst geht es an die Vespa, die grüne Cosa. Die bestellten 35/35 W H4-Lampen sind heute angekommen, nette Freunde haben mir die passenden Blechschrauben für die Lenkerverkleidung gebracht – somit kann ich also die defekte Lampe reparieren.

Die grüne Cosa

Keine schwierige Angelegenheit – natürlich nicht. Aber es sind immerhin 15 Schrauben zu lösen – wegen einer mickrigen Lampe. Ist ja fast so schlimm wie an modernen PKW.

Die grüne Cosa

Trotzdem ist das relativ flott gemacht. Die positive Überraschung bei der grünen Cosa ist aber die, dass der Druck auf der Bremsanlage immer noch vorhanden ist. Hätte ich gar nicht gedacht.

So kann ich also einen Punkt meiner Todo-Liste streichen:

  1. Mit dem Ersatzmotor dröhnt die Karosse der Cosa ein wenig. Hat sie vorher auch getan und ich war der Meinung, dass daran die lose Zentralmutter der Kupplung schuld war. Also muss ich  mir auch diese Kupplung genauer anschauen – nicht dass mir auch hier eine lose Mutter die Kurbelwelle zerstört.
  2. Dann der Vergaser! Durch den Umbau auf Gemischschmierung soll der Motor um ca. 10% größere Düsen bekommen. Und ich kann mich ums Verrecken nicht erinnern, ob ich das schon gemacht habe. Also muss der Vergaser nochmal runter.
  3. Das Abblendlicht tuts nicht mehr, ist vermutlich beim Sturz von der Bühne die H4-Lampe zerstört worden. Nix schlimmes, aber um da ran zu kommen, muss wieder einiges demontiert werden.
  4. Die Motorisolierung anbauen. Aber das mach ich erst, wenn alles, wirklich alles, funktioniert.
  5. Eventuell noch mal den Schaltzug einstellen.

Weiter geht es an der Enfield. Für die wunderschöne Lucas Gold Zündspule kann ich tatsächlich einen passenden Clip für das Zündkabel beim Bosch-Dienst im Nachbarort beschaffen. Ein fertiges Zündkabel vom MG, das Reinhard stiftet, ist leider unbrauchbar, weil das Kabel einen definierten Widerstand hat.

Enfield Bullet

Zwar brauche ich im Moment keine Zündspule für die Enfield, aber es war ein Sonderangebot aus dem UK, das ich als erklärter Fan des Prince of Darkness nicht ablehnen konnte.

Enfield Bullet

Direkt aus Indien kommt heute ein kleines Ersatzteilpakt mit Enfieldteilen. Der Mikcarb VM28 ist lange nicht so schlecht, wie ich befürchtet hatte, da bin aus meinen IZH-Zeiten schlimmeres gewohnt. Aber natürlich entdecke ich trotzdem einen Haken: Ich schaue mir den Gasschieber an und stelle fest, dass die beiden M3-Schrauben, die das Klemmstück am Schieber halten, ausgenüdelt sind. Die Gewinde dieses Neuteils sind schon hinüber. Gut, also neue Gewinde geschnitten und neue Schrauben genommen. Aber die sind immer noch schwergängig – weil die Bohrungen dafür im Klemmstück schief gebohrt sind. Also mit der Schlüsselfeile so lange gefeilt, bis die Schrauben ohne Gewalt ins Gewinde greifen. Na also, geht doch. Aber warum machen die Inder es nicht gleich so?